Um das Haus des Wunderhofs hat Evi Steiner-Böhm einen Garten angelegt, der symbolhaft die Lebenszyklen des Werdens und Vergehens darstellt. Diese Zyklen gelten für alle Bereiche des Lebens gleichermaßen, denn alles beginnt, wächst, blüht, welkt und stirbt, um danach in anderer Form neu zu beginnen. Der Lebensgarten kann deshalb sowohl für das Verständnis der persönlichen Entwicklung als auch für andere Lebensbereiche wie Firma, Familie, Partnerschaft oder Lebensabschnitte als Projektionsfläche dienen.
Führungen durch den Lebensgarten finden grundsätzlich von 1. Mai bis 15. Oktober statt, als Zusatzangebot zu unseren Workshops können sie aber auch individuell das ganze Jahr über gebucht werden. Die Führung dauert eine Stunde, es können maximal 26 Personen teilnehmen, das Honorar beträgt 100 Euro pro Führung (umzulegen auf die TN).
Möchten Sie danach noch im Atelier einkehren, bieten wir Ihnen gerne ein Kaffee- und Kuchenbuffet für 7 Euro pro Person an. Dies beinhaltet Bio-Kaffee, Bio-Tee, Wasser, drei verschiedene Kuchensorten in Bioqualität.
Um sich einen Einblick zu verschaffen, können Sie die Führung vorab auf dem YouTube-Kanal von Evi Steiner-Böhm anschauen. (Achtung externer link, Sie werden hier zu YouTube geleitet). Einen Bericht finden Sie auch bei OTV, dem Oberpfälzer Regionalfernsehsender (Achtung externer Link)
Die Stationen des Rundgangs haben wir hier für Sie zusammengestellt:
Wir beginnen unseren Rundgang im Hof bei einem keltischen Kreuz, das auf den Boden gelegt ist. Das keltische Kreuz ist ein uraltes Symbol, das man in verschiedenen Variationen auch in anderen Kulturen findet, so etwa im indischen Mandala oder im indianischen Medizinrad. Es besteht aus einem Kreuz, das die Ausbreitung in die vier Himmelsrichtungen oder in Raum und Zeit darstellt, und einem Kreis, der für den ewigen Kreislauf des Lebens steht. Zusammengehalten wird beides von der Mitte, von der alles ausgeht und zu der alles zurückgeht.
Sie steigen eine kleine Anhöhe hinunter und befinden sich vor dem Elfenhaus. Es ist Symbol für den Körper, unser Lebenshaus, das wir bewohnen. In der Mitte steht der Brunnen des Lebens. Von ihm gehen vier Wege in die vier Himmelsrichtungen und zeigen uns die Möglichkeiten, die wir im Laufe unseres Lebens haben. Jeder Weg ist richtig, denn jeder Weg führt zurück zum Ausgangspunkt. Der Brunnen und die vier Himmelsrichtungen finden sich wieder im Symbol des Wunderhofs, dem keltischen Kreuz.
Wenn Sie das Elfenhaus verlassen, sehen Sie vor sich den ersten Garten, den Garten der Kindheit. Hier wird das Kind vorbereitet auf sein zukünftiges Leben. Es lernt seine Herkunft kennen, die Zeit, in die es geboren wurde. Die Farbstelen erzählen die bisherige Geschichte der Menschheit. Das Kind muss in diesem Lebensabschnitt das als Wahrheit über das Leben annehmen, was ihm seine jeweiligen Versorger beibringen. Der obere Teil dieses Gartens beinhaltet den Klärbereich für das neue Haus, eine flache Mulde in der sich Unkraut verbreiten kann und Symbol für die Dinge, die das Kind als Teil seines Lebens annehmen muss, ob es ihm gefällt oder nicht. Im Gartenhäuschen befindet sich allerlei Nützliches, um den Garten zu bewirtschaften. Der Aufstieg zum nächsten Lebensabschnitt ist mühsam und führt dann durch ein mit Rosen bewachsenes Tor.
Der Rosenbogen symbolisiert die erste Liebe und dann gelangen Sie in die Zeit der Blüte. Diese zweite Phase in unserem Leben ist prall gefüllt: Freunde, Beruf, Partnerschaft, Familie machen unser Leben reich, auch wenn manche der Blumen Dornen haben. Dieser Abschnitt bietet viel Platz, sich auszubreiten. Von hier aus hat man auch Zugang zum Haus und zum Obstgarten. Wenn dieser Abschnitt zu Ende geht, durchschreitet man das nächste Tor, das mit wildem Wein und Efeu berankt ist.
Der dritte Lebensabschnitt beginnt, wenn die ersten Lebensziele erreicht sind, die Kinder aus dem Haus gehen, und wir nach dem tieferen Grund unseres Lebens zu fragen beginnen. Wir suchen nach den Wurzeln und uns wird bewusst, dass das Schicksal oft verschlungene Wege geht, die unseren Wünschen scheinbar zuwiderlaufen. In diesem Garten fehlt die üppige Fülle, die Pflanzen sind unscheinbar, wenige tragen Blüten, aber es gibt vielfältige Blattformen in allen möglichen Grüntönen. Hier steht auch der „Wunschbrunnen“. In diesem Abschnitt dürfen Sie einen ganz persönlichen Wunsch äußern. Der Wind, der hier beständig weht, nimmt die gesprochenen Wünsche mit und trägt sie dorthin, wo sie sein sollen. Das Tor zum letzten Lebensabschnitt wird bewacht von zwei Eiben, den heiligen Bäume der keltischen Druiden. Sie symbolisieren den bevorstehenden Tod, der am Ende dieses Abschnittes auf den Besucher wartet.
Hier in diesem stillen, zum Teil verwilderten Garten finden wir die Ruhe und die Gelassenheit, die das Alter mit sich bringt. Alles darf sein, wie es ist, wir müssen nichts mehr tun, dürfen auf unser Leben zurückblicken und den Dingen einfach ihren Lauf lassen. Im keltischen Garten steht das Wahrzeichen des Wunderhofs, die Linde. Dieser alte Baum zeigt, wie das Leben sich immer wieder selbst erneuert. 1985 wurde der damals ca. 250 Jahre alte Baum vom Blitz getroffen und stürzte um. Aus den mächtigen Resten des abgebrochenen Stammes ist seitdem ein vielstämmiger neuer Baum gewachsen, der bereits eine stattliche Höhe erreicht hat. Ein Hinweis an Sie, dass das Alte dem neuen Platz macht, und so das Leben sich selbst erneuert.
Die beiden Alten – Mann und Frau aus einem Stamm – stehen für die Weisheit des Alters. Der Schönungsteich in dem das Abwasser des Hauses noch einmal geklärt wird, ist die letzte Station auf Ihrem Rundgang durch die Lebensabschnitte. Sie lassen symbolisch die körperliche Hülle zurück und betreten nun den geistigen Bereich.
Durch eine enge Pforte – die Metamorphose – verlassen Sie den letzten Garten und begeben sich auf einem schmalen dunklen Pfad durch eine Buschgruppe. Eine kurze Strecke gehen Sie durch die Zeit der Trauer, bevor Sie zu Ihrem nächsten Ziel gelangen. Wie alles andere ist diese Zeit wichtig und notwendig, um mit dem was bisher war, abzuschließen. Und selbst hier kann man vielen interessanten Wesen begegnen, die Botschaften aus einer anderen Welt überbringen. Danach wird der Weg auf die Wiese ist hell, und der Blick über das Tal wird weit. Große Zusammenhänge werden sichtbar, was in den durch eine Hecke eingezäunten Lebensabschnitten nicht möglich war. Sie haben Zeit, das bisher Erlebte noch einmal an sich vorbeiziehen zu lassen. Am Ende des Weges betreten Sie einen Steinkreis, wie ihn auch viele Megalithkulturen kannten.
Der Kreis war unseren Vorfahren, den Kelten, besonders heilig, weil er den Zyklus der ewigen Wiedergeburt symbolisiert. Im Kreis gibt es keinen Ersten und keinen Letzten, jeder hat im Kreis den gleichen Platz. Der Steinkreis wird von 9 Steinen begrenzt. Die Neun ist die Zahl, die man mit jeder beliebigen Zahl multiplizieren kann und bei der man als Quersumme des Ergebnisses immer die Neun erhält. Bei den Zahlenmystikern ist sie deshalb eine heilige Zahl, weil sie alle Zahlen in sich aufnehmen kann und trotzdem immer wieder zu sich selbst zurückgelangt. Damit ist sie Symbol für das Göttliche, das alles Leben in sich trägt. Hier im Steinkreis nimmt das Neue wieder seinen Anfang. Bereichert mit den Erfahrungen aus dem bisher Erlebten gehen Sie zurück zu Ihrem Ausgangspunkt
Im Obstgarten ist Zeit, sich auf das Kommende vorzubereiten. Hier kann man noch einmal ausruhen und Kraft schöpfen, bis die Zeit kommt, wieder ins Leben zu gehen. Man wird wie ein Kind im Mutterleib versorgt, braucht sich um nichts zu kümmern.
Das Haus ist der Mittelpunkt des Anwesens. Hier haben wir unseren Rundgang begonnen und hierher kehren wir nun, mit all dem, was wir erlebt haben, zurück. Ausgestattet mit dem Wissen, das wir erworben haben, sind wir bereit für einen neuen Rundgang durch ein neues Leben.