Weihnachtskugeln für Weihnachtskarte malen

Selbst gestaltete Weihnachtskarten sind sehr persönlich, aber auch sehr zeitaufwendig. Eine Alternative ist ein selber gemaltes Aquarell, das man als Bild in eine Druckdatei einfügt und dann so oft ausdrucken kann, wie man will. Ich zeige Euch hier, wie meine Karte für 2022 entstanden ist.

Ihr braucht dafür: Einen Aquarellbogen 18 x 24 cm, möglichst Aquarell-Büttenkarton aus 100 % Hadern, 300 g/m², aufgespannt oder im Block. Einen großen und einen kleinen Aquarellpinsel (N. 12 und N 4), Bleistift, Zirkel, Küchensalz, Aquarellfarben Kadmiumgelb, Ultramarinblau, Magenta und Gebrannte Siena.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

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Die Zeichnung für meine Karte habe ich so gestaltet, dass um die Kugeln genügend Platz bleibt, um hier später Textfelder einzufügen. Oder, wer sich die Zeit nehmen möchte, wo man später auch mit der Hand eine Botschaft eintragen kann. Die Kugeln sollen sich jeweils deutlich überschneiden, damit der Betrachter sofort sehen kann, welche Kugeln vorne sind und welche hinten.

Ich nehme für die Vorzeichnung ausnahmsweise einen Zirkel, weil ich bei Vorlagen, die ich professionell verwenden möchte, immer auf Nummer sicher gehe und sehr sorgfältig arbeite.

Als Nächstes mische ich eine ziemlich dicke Farbe aus Ultramarinblau, Magenta und Gebrannter Siena und erhalte eine bräunlich-violette warme Farbe, mit der ich den Hintergrund ausfülle. Im Vordergrund mische ich Kadmiumgelb und Magenta dazu und setze auch Flecken mit reinem Kadmiumgelb unter die Kugeln, so als ob dort Kerzenlicht auftreffen würde. Das Hadernpapier bleibt lange feucht, das brauche ich, weil ich als nächstes Salz in die feuchte Farbe streue, damit ich Salzstrukturen bekomme, die Schneefall suggerieren sollen.

Solange der Hintergrund trocknet, kann ich die goldfarbenen Stellen in meinen Kugeln arbeiten. Ich mische mir ein warmes Gelb aus Kadmiumgelb und Magenta und fülle die dickeren Strukturen damit aus. Ich lasse ab und zu kleine Lichter stehen, damit es aussieht, als würde sich Licht in meinem Gold spiegeln. Für die helleren Strukturen nehme ich stark verdünntes Kadmiumgelb und erhalte eine blässliche, kühlere Goldfarbe.

Wenn mein Hintergrund trocken ist, kann ich die Kugeln gestalten. Für die mittlere nehme ich Magenta und Ultramarinblau für die Schattenseite und mische in der Lichtseite einfach mehr Magenta und ein bisschen Kadmiumgelb dazu. Wenn alles fertig und trocken ist, korrigiere ich mit dem feinen Pinsel alle Stellen, die evtl. weiß geblieben sind oder unregelmäßig geworden sind.

Dann kommt der Spaßteil. Ich wasche überall auf dem Bild kleine und große Schneeflocken heraus. Dazu nehme ich einen feuchten Pinsel und drehe so lange in einem Punkt, bis die Farbe aufgeweicht ist. Die tupfe ich dann mit einem Küchentuch ab und erhalte einen schönen flauschigen weißen Fleck. An manchen Stellen kann man die vielleicht mit keinem kleinen Tupfer Gelb versehen, so als ob auch hier sich Kerzenlicht spiegeln würde. Wenn Ihr Euch das nicht freihändig zutraut, dann könnt Ihr auch so ein Schablonenlineal nehmen.

Wenn ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, fotografiere ich mein Aquarell und füge es in meine Datei ein. Dann kann ich sie entweder selber ausdrucken, oder, wenn ich große Stückzahlen brauche, zur Druckerei geben.

Viel Spaß beim Nachmalen wünscht Euch,

Evi Steiner-Böhm